Dienstag, 1. Juli 2014

ALLE ORTE DES WALTER FABERS

Hier sind noch einmal alle Orte mit kurzer Beschreibung und Zitat die ich aus meiner Google Maps Karte gegliedert  und in richtiger Reihenfolge zusammengefasst habe.

 


Zürich

1933-1935
Walter Faber arbeitet an der Technischen Hochschule in Zürich. Seine Geliebte, die Halbjüdin Hanna Landsberg aus München, ist von ihm schwanger. Weil Hannah ein Kind von Walter erwartet, will er sie heiraten und mit ihr nach Bagdad ziehen. Kurz vor der Hochzeit allerdings beendet Hannah die Beziehung plötzlich und will zurück nach München zeihen.  Grund dafür war Walters Aussage in der er das ungeborene Kind als Hannahs bezeichnet. ("Wenn du dein Kind haben willst, dann müssen wir natürlich heiraten" , Seite 48)



New York

25. März 1957
Faber fliegt von New York nach Caracas, um dort eine Turbinenmontage zu leiten. Die Maschine verspätet sich aufgrund von Schneestürmen. Während er mit seiner Geliebten Ivy, einer hysterischen Amerikanerin, gemeinsam wartet, versucht er ihr klarzumachen, dass er sie nicht heiraten will, da er von heiraten nichts hält. "Ivy hatte drei Stunden lang, während wir auf die verspätete Maschine warteten, auf mich eingeschwatzt, obschon sie wußte, daß ich grundsätzlich nicht heirate" (Seite 1)



Flug von New York nach Caracas

Während des Fluges sitzt Walter neben einem Deutschen aus Düsseldorf, dessen Name Herbert ist. Schnell ist Walter genervt von seinem Sitznachbar und versucht Gesprächen aus dem Weg zu gehen. Doch Herbert gibt nicht auf und versucht es mit Small-Talk, dem Walter schwer aus dem weg gehen kann.     "Er bot mir eine Zigarette an, mein Nachbar, aber ich bediente mich von meinen eigenen, obschon ich nicht rauchen wollte, und dankte, nahm nochmals die zeitung, meinerseits keinerlei Bedürfnis nach Bekanntschaft. Ich war unhöflich, mag sein." (Seite 8)



Houston

26. März 1957
Während einer Zwischenlandung fällt Walter wegen Bauchschmerzen auf der Toliette in Ohnmacht. Er beschließt, nicht weiterzufliegen, doch eine Stewardess bringt in euphroisch wieder an Bord.       "Ich wußte nicht was mit mir los ist. Meine Hände schwitzten, obschon es in dieser Toilette geradezu kalt ist, draußen ist es heiß. Ich weiß nur soviel: - Als ich wieder zu mir kam, kniete die dicke Negerin neben mir, Putzerin, die ich vorher nicht bemerkt hatte (...)" (Seite 11)



Flug von Houston nach Caracas

Kurz nach dem Start fällt ein Flugzeugmotor aus und kurz darauf  plötzlich ein Zweiter. Man befürchtete  den Ausfall der anderen Motoren, so daß man sich zur Notlandung gezwungen war.        "Plötzlich war unser Fahrgestell neuerdings ausgeschwenkt, ohne daß eine Piste kam, dazu die Bremsklappen, man spürte es wie eine Faust im Magen, Bremsen, Sinken wie im Lift, im letzten Augenblick verlor ich die nerven (...) Sturz vornüber in die Bewußtlosigkeit. Dann Stille." ( Seite 22-21)



Tamaulipas

26. - 29. März 1957
Die Maschine muss in der Wüste Tamaulipas notlanden und dort sitzen sie fest. Aus verzweifelter Langeweile fängt Faber an mit Herbert Hencke Schach zu spielen. Nach einigen Gesprächen zwischen den beiden entpuppt sich herbert  als Bruder von Fabers altem Freund, dem Arzt Joachim Hencke. Herbert will den Bruder auf dessen Plantage in Guatemala besuchen, da die Familie seit einiger Zeit nichts mehr von Joachim gehört hat und man sich Sorgen macht. Von Herbert erfährt Faber, dass Joachim Hanna geheiratet hatte und die beiden inzwischen wieder geschieden sind.       "Zum Glück, wie sich bald herausstellte spielte er Schach, und da ich stets mit meinem Steck-Schach reise, waren wir gerettet (...) wir setzten uns abseits (...) - kleiderlos, bloß in Schuhen (wegen der Hitze des Sandes) und in Jockey-Unterhosen" (Seite 23)



Hubscharuber

Die notgelandeten Passagiere werden mit einem Hubschrauber nach Mexico-City gebracht      "Wie man später erfuhr, warteten damals acht Helikopter der US-Army an der mexikanischen Grenze auf die behördliche Bewilligung, uns zu holen" (Seite 32)



Mexico-City

30. März 1957                                                        
Obwohl Walter geschäftlich eigentlich weiterreisen müsste, beschließt er Herbert zu der Plantage seines Bruders Joachim zu begleiten.       "Mein Entschluß, eine Dienstreise einfach zu ändern und einen privaten Umweg über Guatemala zu machen, bloß um einen alten Jugendfreund wiederzusehen, fiel auf dem neuen Flugplatz in Mexico-City, und zwar im letzten Augenblick (...)" (Seite 33)



Campeche

1. April 1957
Nach der Ankunft in Campeche müssen Walter und Herbert  einen Tag auf ihren Zug nach Palenque warten.      "Schon in Campeche empfing uns die Hitze mit schleimiger Sonne, klebriger Luft, Gestank von Schlamm, der an der Sonne verwest, wenn man sich den Schweiß aus dem Gesicht wischt(...). Herbert war ganz sicher, daß der Zug jeden Dienstag fährt (...) -  aber es war, wie sich nach fünfstündigem Warten plötzlich herausstellte, nicht Dienstag, sondern Montag." (Seite 34)



Zugfahrt nach Palenque

"Unser Zug war besser als erwartet: Eine Dieselmaschine und vier Wagen mit air-condition, so daß wir die Hitze vergaßen, mit der Hitze auch den Unsinn dieser ganzen Reise" (Seite 35)



Palenque

3. - 8. April 1957
Aufenthalt in Palenque in Hängematten mit Bier und auf der Suche nach einem Jeep um die Reise fortsetzen zu können."5 Tage hingen wir in Planque. Wir hingen in Hängematten, allzeit ein Bier in greifbarer Nähe, schwitzend, als wäre Schwitzen unser Lebenszweck, unfähig zu irgendeinem Entschluß, eigentlich ganz zufrieden, denn das Bier ist ausgezeichnet (...) ich wußte nicht was wir eigentlich wollten. Wir wollten einen Jeep! Wenn man es nicht immer wieder sagte so vergaß man es(...) (Seite 37)



Mit dem Jeep nach Guatemala

09.-13. April 1957Beschwerliche Reise nach Guatemala die 5 Tage dauerte. „Zum Glück hatten wir Rum! – Ohne Rum, glaube ich, wären wir umgekehrt –spätestens am dritten Tag – nicht aus Angst, aber aus Vernunft.“ (Seite 50)



Guatemala/Plantage

13.April 1957
Ankunft auf der Plantage auf der sie Jochen tot auffinden. Er hatte sich erhangen. Herbert möchte dort bleiben und die Plantage übernehmen. „Er hatte es mit einem Draht gemacht. – Es wunderte mich woher seinRadio, das wir sofort abstellten, den elektrischen Strom bezieht, aber das warjetzt nicht das Wichtigste – Wir fotografierten und bestatteten ihn.“ (Seite55)




Mit dem Jeep zurück nach Planque

15. April 1957      
Faber und Marcel reisen ohne Herbert zurück nach Planque. "Er zuckte die Achseln, ohne zu widersprechen, und winkte kaum, als wir auf dem Landrover saßen, Marcel und ich, und nochmals auf ihn warteten; er schüttelte den Kopf. Obendrein sah es nach schweren Gewittern aus, wir mußten fahren, solange wir die eigene Spur noch hatten" (Seite 56)



Caracas

18. April 1957    
Ankunft in Caratas, wo die Turbinenteile immernoch verpackt im Hafen liegen "Mein Aufenthalt in Venezuela (...) dauerte nur zwei Tage, denn die Turbinen lagen noch im Hafen, alles noch in Kisten verpackt, und von Montage konnte nicht die Rede sein." (Seite 57)



New York

Bei seiner Ankunft in New York erwartet Ivy ihn. Genervt durch Iys aufdringliche Art und davon, dass sie nicht versteht will, dass die Beziehung zwischen ihnen von Faber nichtmehr gewollt ist, kommt er auf die Idee um schneller flüchten zu können, statt mit dem Flugzeug mit dem Schiff nach Paris zu reisen. Er zieht seine angebliche  Flugangst seit der Notlandung als Ausrede vor.  "Ihr Verdacht, daß ich Flugangst hätte, war rührend, und obschon ich natürlich nicht die mindeste Flugangst je erlebt habe, tat ich, als hätte ich Flugangst." (Seite 60)



Schiffahrt

22. - 29. April 1957
Auf der Schiffahrt nach Paris lernt Faber die bald 21-jährige Sabeth Piper kennen, die nach Paris fährt.  Die beiden kommen sich langsam näher. Das erste mal treten sie durch ein gemeinsames Ping-Pong-Spiel in Kontakt. Walter ist fasziniert von Sabeth, auch weil er sie an Hanna erinnerte. Am 29. April, an seinem Geburtstag, macht Walter Sabeth spontan einen Heiratsantrag, auf den sie jedoch nicht weiter eingeht.  "(...) sie setzte sich neben mich. Ihr Hanna-Mädchen-Gesicht! Sie bat um Zigaretten, wollte nach wie vor wissen, was ich denn die ganze zeit grübelte, und irgend etwas mußte ich ja sagen: ich gab ihr das Feuer, das ihr junges Gesicht erhellte, und fragte, ob sie mich heiraten würde. Sabeth errötete. Ob ich das ernst meine? Warum nicht!" (Seite 94-95)

Paris

Während seines Aufenthalts in Paris besucht Faber regelnäßig den Louvre, immer in der Hoffnung Sabeth dort zu treffen. Als dies nach ca. einer Woche endlich passiert, lädt er sie in die Oper. Er nimmt sich Urlaub um mit ihr nach Rom zu fahren.  "Ich war glücklich wie noch nie in deisem Paris und wartete auf den Kellner, um zu zahlen, um gehen zu können - hinüber zu dem Mädchen, das auf mich wartete! - dabei war ich fast froh, daß der Kellner mich immer wieder warten ließ, obschon ich protestierte; ich konnte nie glücklicher sein als jetzt" (Seite 105)



Avignon

Bei einem Auto-Stop in Avignon wird Sabeth zu Walters geliebter und in einem Hotel schlafen sie das erste Mal miteinander.   "Ich redete von Tod und Leben, glaube ich, ganz allgemein, und wir waren beide aufgeregt, da wir noch nie eine dermaßen klare Mondfinsternis gesehen hatten, auch ich nicht, zum ersten Mal hatte ich den verwirrenden Eindruck, daß das Mädchen, das ich bisher für ein Kind hielt, in mich verliebt war. Jedenfalls war es das Mädchen, das in jener Nacht, nachdem wir bis zum Schlottern draußen gestanden hatten, in mein Zimmer kam." (Seite 125)




Reise durch Italien nach Griechenland

Walter und Sabeth besichtigen Pisa, Florenz, Siena, Perugia, Arezzo, Orvieto, Assisi und einige andere Städte bis Walter schließlich rebelliert, da er nichts von Kunst hält. Auf dieser Reise erfährt er außerdem, dass Sabeth Hannas Tochter ist. Der Gedanke dass es auch seine Tochter sein könnte verdrängt er.      "Unsere Reise durch Italien - ich kann nur sagen, daß ich glücklich gewesen bin, weil auch das Mädchen, glaube ich, glücklich gewesen ist trotz Altersunterschied" (Seite107)



Akrokorinth

Da die Beiden in Korinth kein Zimmer bekommen können entscheiden sie sich die Nacht im Freien zu verbringen. Doch dann wird Sabeth von einer Schlange gebissen und stürzt von einer Klippe.  "Ich hatte die Schlange nicht gesehen, nur gehört, wie Sabeth schrei. Als ich kam lag sie bewußtlos. Ich hatte gesehen, wie Sabeth gestürtzt war, und lief ihr zu. Dann erst sah ich die Bißwunde oberhalb der Brust, klein, drei Stiche nahe zusammen, ich begriff sofort." (Seite 127)



Athen

Im Krankenhaus trifft Walter am 3. Juni auf Hanna, die ihm verschweigt, dass Sabeth seine Tochter ist. Für die Zeit seines Aufenthaltes in Athen zieht er zu Hanna. Am 4. Juni 1957
 Als Hanna und Walter gegen 15.00 Uhr ins Krankenhaus kommen, um Sabeth zu besuchen, erfahren sie, dass Sabeth an einem nicht erkannten Schädelbasisbruch gestorben ist.Walter hatte den Sturz verschwiegen. "Kurz vor fünfzehn Uhr. Noch im Wartezimmer, wo man uns warten läßt, sind wir vollkommen ahnungslos, Hanna wickelte das Papier von den Blumen - Dann dieses Gesicht der Diakonissin! Hanna am Fenster wie gestern, kein Wort zwischen uns, wir sehen einander nicht an - Dann kam Dr. Eleutheropulos. Alles griechisch; aber ich verstehe alles. Ihr Tod kurz nach vierzehn Uhr." (Seite 160)



New York

8. Juni 1957    
Walter ist wieder in New York, wo er sich  bei einer üblichen Saturday-party bei Williams betrinkt. Er hat sich aus seiner Wohnung ausgesperrt. "Come on Walter, another drink! Ich trinke viel zu viel." (Seite 162)



Flug nach Caracas

9. Juni 1957
Walter fliegt über Miami, Merida und Yucatan nach Caracas.




Mérida

9 Juni 1957   In Merida quälen ihn wieder starke Bauchschmerzen, sodass er die Reise unterbrechen muss.



Planque

Er unternimmt einen Abstecher nach Palenque und von dort aus zu Herbert auf seine Plantage. Doch Herbert ist inzwischen menschenscheu und misstrauisch geworden.


Caracas

20. Juni 1957
Ankunft in Caracas. Wegen erneuter Magenbeschwerden muss Walter zwei Wochen im Bett bleiben und kann die Montage nicht durchführen.



Habana

9. - 12. Juli 1957
Walter, der unterwegs nach Düsseldorf ist, verbringt vier Tage auf Kuba in Habana, die ihn innerlich veränder



Düsseldorf

15. Juli 1957
Walter berichtet in Düsseldorf vor der Hencke-Bosch AG von Joachims Selbstmord und zeigt seine selbstgedrehten Filme. Da die Filme durcheinander geraten sind, muss er sie alle ansehen. Dabei sieht er die Filme von Sabeth, was ihn aus schließlich völlig aus der Fassung bringt.



Athen

19. Juli 1957
Walter wird wegen seiner Magenbeschwerden in ein Athener Krankenhaus eingeliefert: Verdacht auf Magenkrebs. Hanna besucht ihn täglich. Obwohl er operiert werden soll, glaubt er nicht, dass er wieder geheilt werden kann.

HOMO FABERS REISEROUTE


Hier habe ich eine Karte mit Hilfe von Google Maps erstellt, die alle Orte Homo fabers zeigt. Klickt ihr auf den Ort oder die Route (bunte Linien), seht ihr eine kurze Beschreibung was Walter da zutun hatte, meist mit Zitaten aus dem Buch und Bildern aus dem Film. Die grünen Linien zeigen seine Reisen vor dem Kennenlernen mit Sabeth, die Gelben die Reisen mit ihr und die Roten zeigt seine Reiseroute nach Sabeths Tod.
Viel Spaß und ich freue mich über Bewertungen!

https://www.google.de/maps/@29.913549,-37.6284576,4z/data=!4m2!6m1!1szRyaMFtSO68E.krIcolS9STtw?hl=de
SIMPLE-SHOW

Hier ein Link von unserer selbsterstellten Simple-Show, die wichtige Orte Homo fabers nochmal ganz kurz zusammenfasst. Viel Spaß!

https://www.youtube.com/watch?v=KGN1rvzrx5Y

Schicksal in Homo faber


Walter Faber ist definitiv ein rationaler, technisch denkender Mensch, der glaubt alles basiere auf Wissenschaft und Technik. Das Leben ist für ihn vollkommen erklärbar und entsteht nicht aus dem Schicksal. Er glaubt nicht an das Schicksal . Hanna aber glaubt daran und will nichts von seinen Statistiken wissen. Trotz Fabers Zweifeln am Schicklsal kann er dieses nicht umgehen. Zuerst trifft er auf den Bruder eines früheren Freundes im Flugezug und erlebt mit diesem eine Notladung in der er auch noch erfährt, dass seine frühere geliebte mit seinem alten Freund Joachim verheiratet war. Es ist auch Schicksal, dass Walter Sabeth auf dem Schiff begegnet und sich in sie verliebt, auch wenn er weiß, dass es die Tochter von Hanna ist. Es ist Zufall, oder Schicksal, dass Sabeth von einer Schlange gebissen wird und stirbt. Das Buch ist voll von Schicksalsereignissen. Auch wenn er nicht daran glaubt, ihm selbst geschieht es.

Zitate

 

"Ich lebe, wie jeder wirklicher Mann, in meiner Arbeit. Im Gegenteil, ich will es nicht anders und schätze mich glücklich, alleine zu wohnen, meines Erachtens der einzigmögliche Zustand für Männer, ich genieße es, allein zu erwachen, kein Wort sprechen zu müssen." (Seite 91)


 "Zu den glücklichsten Minuten, die ich kenne, gehört die Minute, wenn ich eine Gesellschaft verlassen habe, wenn ich in meinem Wagen sitze, die Türe zuschlage und das Schlüsselchen stecke, Radio andrehe, meine Zigarette anzünde mit dem Glüher, dann schalte" (Seite 92)


"Warum nicht diese zwei Gabeln nehmen, sie aufrichten in meinen Fäusten und mein Gesicht fallen lassen, um die Augen loszuwerden?" (Seite 192) 




 

Montag, 30. Juni 2014



Sprache, Technik, Gefühle



Fabers Aussagen sind alle klar und sachlich getroffen und verwehren meist jegliche Aussagen über seine Gefühle bzw. über seine emotionale Verfassung.  Die Technik beherrscht sein ganzes Leben. Er vergleicht die Natur mit technischen Dingen, die meisten Menschen machen das anders herum. (Erfundenes Beispiel: Normaler Vergleich - Flugzeug sieht aus wie ein Vogel, Homo Faber Vergleich - Vogel sieht aus wie ein Flugzeug). Während des Fluges beschreibt er keinerlei Emotionen. Zumindest nicht direkt. „(…) wir lagen reglos in einem wolkenlosen Himmel, ein Flug wie hundert andere zuvor, die Motoren liefen in Ordnung.“ Hier erkennt man ganz stark wie er seine Reise im Flugzeug sachlich wiedergibt. Die Motoren liefen in Ordnung. Zwar dreht es sich hierbei wieder um die Technik, doch man merkt an dieser Textstelle den Planmäßigen Ablauf den Walter braucht um sich wohl zu fühlen. Da mit den Motoren alles nach Homo Fabers Zufriedenheit lief, fühlt er sich sicher. Durch seine technischen Analysen behält er den Überblick und  fühlt sich als Beherrscher der Situation. Schnell jedoch merkt man wie Homo Faber seine Emotionen durch technische Aspekte ersetzt. Als sein Rasierer in der Wüste wegkommt gerät er aus dem Konzept. Keine Technik an die er sich klammern kann. Ich hatte das Gefühl er würde sich nackt fühlen. Daran sieht man wieder wie sehr er die Technik zum Leben brauch und seinen Gefühlen nicht wirklich freien Lauf gibt. Das ist auch der Grund warum er Frauen als lästig und anhänglich empfindet. Es scheint am Anfang des Buches fast als wäre es Walter nicht Möglich eine richtige emotionale Bindung zu einem Menschen zu schaffen. Bis Sabeth kam…



"Ich bin Techniker und gewohnt, die Dinge zu sehen, wie sie sind." (Seite 24)
 "Jeder Apparat kann einmal versagen; es macht mich nur nervös, solange ich nicht weiß, warum." (Seite 63)



Die Moral von „Homo faber“


Nun fragt man sich nach dem Lesen des Stückes doch: Was ist denn nun die Botschaft des Buches? Was ist die Moral von der Geschicht? Was will Max Frisch uns mit Homo faber sagen?  Das Fabers Einsicht ein besserer Mensch zu werden zu spät kam, da er durch sein Magengeschwür sterben musste? Das eine Affäre so verhängnisvoll enden kann? Ein verdrängter Ödipuskomplex in einer moderneren Form? Vielleicht aber auch eine Warnung an die Jugend die vor all den technischen Dingen wie Smartphones, Laptops, iPads o. ä. das wahre Leben und die wichtigeren Dinge darin vergessen? Hier die Auflösung: Max Frisch warnt uns in diesem Fall vor zu viel technischem Denken. Der heutige Mensch, trotz dieser modernen Zeit sollte seine eigene Natur nicht verleugnen. Das heißt auch, dass man sich nicht in eine Rolle zwängen lassen sollte, denn durch diese Dinge droht die sogenannte Selbstverleugnung, was bedeutet, dass man z. B. gegen seine eigentlichen Gefühle handelt.